Prüfungszeit

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11. Januar:

Eine heiße Phase… – Nein, eine sehr heiße Phase. Eine Phase, in der irgendwie nicht mehr viel Zeit übrig bleibt… Man sagt ja eigentlich, dass auch noch so große Leitungspersönlichkeiten nicht mehr als drei große Projekte gleichzeitig im Kopf bedenken können. Nun überlege ich und komme auf ein paar mehr Dinge. Es ist soweit, dass erste Gespräche mit einer ganz echten Gemeinde laufen, die mich eventuell als Jugendpastor einstellen wird. Natürlich ist das alles noch streng geheim. Die ersten Informationen dazu folgen dann bei Zeiten. Außerdem beginnt so ganz langsam mit einem riesigen Knall meine Examensarbeit. Die ersten paar hundert Seiten sind bereits gelesen und verdaut und jetzt aktuell läuft eine Umfrage. Dann folgt noch die Planung für den Stand vom TSE auf dem WillowCreek Kongress. Und mein Teenkreis in Rodenbach läuft gleichzeitig auch noch weiter. Außerdem ist in Hamburg einiges zu erledigen. Und meine Freundin freut sich über jede Minute. Jetzt könnte man fast schon sagen, dass damit langsam eine Grenze erreicht wird, aber da folgen noch zwei Examensrelevante Prüfungen, nämlich einmal in Seelsorge und einmal in der Lehre der besonderen Gottesdienste (Trauungen etc…) Irgendwie bin ich kein Freund von heißen Phasen… OK, genug gejammert – es geht weiter – hatte nur grade mal das Bedürfnis zu erklären, warum hier grad nicht so viel geht…

25. Januar:

Ich sitze gerade an meinem Schreibtisch und hatte den Gedanken: “Ja, jetzt ist es drin, im Kopf!” Morgen ist eine weitere Prüfung auf dem Weg zum Examen. Den Inhalt eines Semesters Seelsorgevorlesung gilt es dann im Kopf abrufbereit zu haben. Also entweder alles in 20 Minuten oder nichts… Ich bin sehr gespannt, was das gibt, bevor es dann am Mittwoch in aller Frühe auf den Willow Creek Leitungskongress nach Karlsruhe geht. Eigentlich wollte ich nicht hin, da das Ganze ja mitten in der Prüfungszeit stattfindet, aber nun präsentiere ich unser schönes Theologisches Seminar auf dem Kongress. Das lässt man sich ja nicht entgehen. Also an alle Besucher: Schaut an dem Stand vom TSE vorbei und wir können uns dort treffen! Direkt nach dem Kongress geht es dann zur nächsten Prüfung und danach in die Semesterferien! Was für eine Aussicht! Nun ist erst mal Seelsorge im Kopf und in einem von fünf wichtigen Lernfeldern, nämlich dem Lernfeld der Theorie ein guter Schritt nach vorn erzielt. (Dies war jetzt die Anwendung der Theorie auf die wirkliche, reale Lebenssituation, falls das einer der hier lesenden Studenten gemerkt hat. Am Ende landen wir halt wieder bei der Theorie…) Hach, was einem doch für Schwachsinn durch den Kopf geht, wenn man ihn nicht für normale Lebensangelegenheiten benutzen darf sondern lernen muss…

28. April:

Gestern habe ich die 384. Fußnote auf Seite 92 in meiner Abschlussarbeit getippt (keine Sorge Herr Dozent, davon ist ein riesiger Teil nur Anhang). Und es scheint noch kein wirkliches Ende in Sicht. Man merkt, wie die Zeit knapp wird, wie die Gedanken sich immer weiter verknoten und wie man einfach nur noch wünscht, es wäre endlich Mitte Mai. Im Augenblick scheint mein Kopf nur noch zu denken:

09. Juni:

Gerade habe ich tatsächlich einen 16 1/2 Stunden Arbeitstag hinter mir und befinde mich auf dem Weg in Richtung Bett. Wir üben uns gerade im Projekt “vier Examensarbeiten in vier Wochen.” Eigentlich sollte mit der Studienreform hier ja alles entspannter werden, aber irgendwie bin ich durchgehend am rotieren und fühle ein leichtes Schlafdefizit anwachsen. Auf jeden Fall ist in 3 1/2 Wochen das Studium am Ende angelangt und eine von vier Prüfungen habe ich heute in Form eines Referates fertig gestellt. Jetzt muss ich nur noch das Wesen christlicher Zukunftshoffnung höchst wissenschaftlich-theologisch-philosophisch auf 10 Seiten in einzelnen Thesen zusammenfassen, ein Referat über den missionstheologischen Ansatz des Buches “Der Wilde Messias” ausarbeiten und dann noch eine kleine mündliche Prüfung über 400 Seiten Kirchengeschichte bestehen. Eigentlich gar nicht so viel, wenn man bedenkt, dass man ja wie heute einfach aufhören könnte zu viel zu schlafen… Irgendwie werde ich dieses Gefühl nicht los, dass das alles ganz schön viel ist… Aber genug der Klage, jetzt gehe ich wirklich, tatsächlich und endgültig einfach mal schlafen, bevor morgen wieder eine mördermäßige To-Do Liste auf mich wartet… Gute Nacht!

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