Was bestimmt dein Leben?

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Jeder Mensch hat Ziele. Wusstest du das? Oft sind uns unsere Ziele aber gar nicht bewusst. Könntest du jetzt sofort mit fünf Sätzen aufschreiben, was dir wichtig ist? Oft müssen wir erstmal lange überlegen. Das ist ein Stück weit auch normal.

Wir leben unser Leben – und verfolgen unsere Ziele. Unterbewusst.

Es gibt ganz grundlegende Ziele, Grundbedürfnisse. Unser Gehirn ist darauf programmiert, diesen Zielen zu folgen: Schlaf, Nahrung, Sozialkontakte.

Heutzutage ist es nun nicht mehr so, dass wir in den Wald gehen und einige Beeren sammeln oder ein Reh schießen. Wir brauchen Geld, um Essen kaufen zu können. Also lautet ein Ziel in der Regel: “Geld verdienen…”

Auch im Glauben gibt es bestimmte Ziele. Manche Menschen lerne ich immer wieder kennen, die haben sehr ehrenvolle Ziele. Als gute Christin leben, zum Beispiel. Andere ehren, Vorbild sein, Gottes Regeln befolgen.

In manchen Situationen lautet das Ziel allerdings einfach nur: Überleben. Ich will euch das mal ganz ehrlich sagen, an manchen Tagen habe ich als Ziel nur irgendwann wieder ins Bett zu kommen. Manchmal lautet das Ziel: “Ankommen”. Manchmal lautet das Ziel: “Keinen Ärger bekommen.”

Kannst du mir folgen? Kannst du das irgendwie nachvollziehen? So vieles prägt uns und leitet uns. An so vielen Punkten sind wir von deutlichen aber unbewussten Zielen abhängig. Wir machen etwas, weil wir es für richtig halten.

Meine Ziele bestimmen meine Ethik

Die ganze Geschichte ist für christliche Ethik unglaublich wichtig. Es gibt nämlich zwei Wege, wie man bestimmte Regeln und Gebote begründen kann.

Manche Christen folgen Zielen, um in den Himmel zu kommen.

Die eine Möglichkeit lautet: Du musst etwas tun, um Gott zu gefallen. Das ist klassischerweise schon im Alten Testament formuliert worden. Die Menschen haben von Gott Regeln bekommen und so lange sie sich an diese Regeln gehalten haben, war alles gut. Das Ziel lautete also: Gottes Regeln einhalten. Warum? Um bei Gott wohlwollen zu bekommen, um gesegnet zu werden, um sich seiner Nähe bewusst sein zu können, um irgendwann mal in den Himmel zu kommen.

Es gab aber ein Problem: Die Gesetze Gottes waren zu umfassend. Wenn man mal ehrlich mit sich selbst war, konnte man sie einfach nicht halten. So viele kleine Vorschriften gab es. So viele Dinge waren zu beachten. Viele Menschen konnten sich die Gesetze gar nicht erst merken. So liefen sie immer und immer wieder am Ziel vorbei. Zielverfehlung ist übrigens die wesentliche deutsche Bedeutung für das Wort Sünde.

Die zweite Möglichkeit für die Basis unserer Werte sieht also anders aus. An die Stelle eines Gesetzes ist die gute Botschaft von Jesus getreten. In Römer 5,8 formuliert Paulus: “Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus, als wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist.” Das, was für uns geschehen ist, geschah ohne unseren Beitrag. Wir müssen nichts mehr tun, um zu ihm zu gehören.

Römer 5 Vers 8

Wir brauchen uns nicht mehr beweisen. Wir können überhaupt nichts mehr tun, weil alles schon getan ist.

Trotzdem formuliert Paulus aber immer wieder Regeln. Er sagt ganz klar, wie sich ein Christ zu verhalten hat. Muss man jetzt also doch was tun, um in den Himmel zu kommen?

Nein! Es geht um etwas anderes. Es geht um ein bestimmtes Ziel. Es geht um das Ziel, möglichst viel aus dem eigenen Leben zu machen, ein Zeichen zu setzen, die Welt zu verändern.

Wenn das Ziel klar ist, kann man den Weg gestalten.

Um ein solches Ziel zu erreichen, muss man sich auf den Weg machen. Man muss einem Pfad folgen und die Richtung im Blick behalten. Wenn Paulus also von Regeln spricht, dann geht es ihm genau darum. Er sieht das große Ziel, dass Menschen von Jesus hören. Damit Jesus wirken kann, ermutigt er die Leute, ihm ähnlich zu leben.

Damit Jesus anderen Menschen zeigen kann, wie gut er ist, sollen sie anders leben. Es geht nicht um einen Weg in den Himmel. Es geht um eine Reaktion auf den freigewordenen Weg, die Kreise ziehen soll.

Auch Christen brauchen Ziele

Das Leben als Christ endet also nicht damit, sich fromm zu verhalten. Es geht um größeres, gewaltigeres. Es geht um deine persönliche Berufung, den Sinn deiner Existenz.

  • Warum bist du auf diesem Planeten?
  • Was willst du mit deinem Leben bewegen?
  • Was sollen Menschen auf deiner Beerdigung über dich sagen? Woran soll man sich erinnern?

Formuliere deine Ziele! Entdecke in Gebet und Ruhe seinen Weg für dein Leben. Er hat dich gemacht. Mit seinem Weitblick hat er dich gestaltet. Er hat Begabungen, Wünsche und Fähigkeiten in dich hineingelegt. Wenn du entdeckst, was in dir steckt, warum du existierst, was du dieser Welt geben kannst, hast du dein Ziel vor Augen.

Mit diesem Ziel vor Augen kannst du dein Leben planen und Entscheidungen treffen. Du wirst bewusst auf Dinge verzichten und neue Wege gehen, um dein Ziel zu erreichen. Das alles musst du nicht tun, damit Gott dich mag.

Du tust es, um mit deinem Leben in dieser Welt etwas zu bewegen.

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