Unsichtbarer Krieg – Der Schild zum Vertrauen

Ungefähre Lesezeit: 3 Minuten

Vertrauen

Manchmal gibt es Situationen, da möchte uns jemand vom Wesentlichen ablenken. Der Böse hat ein großes Interesse daran, dass wir das Vertrauen auf Gott links liegen lassen und uns auf unser eigenes Vermögen konzentrieren. Paulus drückt dies mit einem überaus komplexen, aber total eindrücklichen Bild aus, nämlich dem Schild des Glaubens.

Antike Kriegsführung

Bevor wir uns später wieder dem Glauben, dem Vertrauen auf Gott zuwenden, müssen wir uns ein wenig mit antiker Kriegsführung beschäftigen. Mir selbst geht es so, dass mein Wissen um diese meist mehr von actionreichen Spielfilmen, als von historisch belegbaren Quellen geprägt ist. Diese sind es allerdings, die uns begreiflich machen, was Paulus überhaupt meint:1

Feurige Pfeile wurden normalerweise auf Festungen, Häuser, Palisaden und dergleichen abgeschossen, um sie in Brand zu setzen. Das kennt man so sicher auch aus dem einen oder anderen Spielfilm. Manchmal wurden solche Pfeile aber auch auf Soldaten geschossen. Dann ging es nicht darum, die Krieger direkt zu treffen, dieser schützte sich ja mit einem großen, körperbedeckenden Schild. Traf ein brennender Pfeil nun aber dieses Schild, wurde es hinterm Schild heiß für den Soldaten.

Nun zeigt sich Vertrauen!

Ein Schild war damals für Soldaten Pflicht. Es gibt Berichte, dass Krieger ohne Schild überhaupt nicht mit in den Kampf ziehen durften. Sobald ein Pfeilhagel auf die Masse niedergeht, weiß man auch, warum.

Mit einem brennenden Pfeil im Schild zeigt sich, ob ein Kämpfer seiner Ausrüstung vertraut. Die Schilde waren damals durchaus in der Lage, einen brennenden Pfeil auszuhalten, ohne sofort in Flammen aufzugehen. Auf diese Eigenschaft musste man sich aber verlassen. Man spürte die Hitze und die Gefahr, musste aber vertrauen, dass sie einen nicht umbringen würde. Alternativ konnte man den vermeintlich verbrennenden Schild natürlich beiseite werfen und einer vermuteten Gefahr entgehen, dadurch gab man aber die Deckung auf und war für Langspeere oder Nahkämpfer ein leichtes Opfer.

Es ist bemerkenswert, dass Paulus nur an dieser Stelle schreibt, mit welcher Waffe der Feind angreifen kann. Er schießt (unter anderem) gedankliche Angriffe aus der Ferne, so dass wir die Deckung des Glaubens aufgeben. Natürlich sind wir mit den vormals benannten Ausrüstungsgegenständen gegen Angriffe im Nahkampf gewappnet. Manchmal ist es aber der gerade der Beschuss von Ferne, der uns zunächst aus der Bahn bringt und überhaupt angreifbar macht.

Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.

Hebräer 11,1

Im Glauben bleiben

Es geht um unsere innere Glaubenseinstellung. Fest dran bleiben an dem, was wir hoffen, dranbleiben an Dingen, die wir eben nicht sehen, fühlen oder fassen können. Sehr schnell lassen wir unseren Fokus auf andere Dinge lenken. Schnell überlegen wir, was wir selbst tun könnten, wie wir aus eigener Kraft aus einer unangenehmen Situation entkommen können, wir wir uns mit der Welt, die in Gedanken auftaucht, auseinandersetzen. Genau dann machen wir uns aber an gewissen Punkten angreifbar. 

Glaube bzw. Vertrauen2 ist die Grundlage unseres Lebens als Christ – nicht das I-Tüpfelchen. Wir glauben, dass Jesus Christus den Sieg gegen das Böse bereits errungen hat. So können wir an Gottes Kraft, an seiner Macht Anteil haben. Wir müssen uns vom Bösen nicht ablenken lassen, uns auf eigene Verteidigungsstrategien konzentrieren.

Gott ist unser Schild.

Eigentlich ist es total einfach, fast sogar schon banal. In der Umsetzung ist aber die Hinwendung zu ihm meist gar nicht so einfach. Wir sind seit Kindheit an darauf gedrillt, auf uns zu achten, unsere Fähigkeiten einzusetzen. 

Den Schild des Glaubens hoch zu halten heißt, Gott machen zu lassen. Manchmal mag es sich ziemlich heiß und gefährlich anfühlen. Genau dann geht es aber um Glauben und Vertrauen: Ihm glauben, dass er alles tut, so dass wir leben können…

Ein kleines Nachwort:

Nach wie vor ist mir bewusst, dass diese kleine Artikelserie sich von anderen Inhalten auf meinem Blog massiv abhebt. Manches ist wirklich komplex und vielleicht nur schwer nachzuvollziehen. Viele Sätze könnte man sicher auch noch überarbeiten und verständlicher machen. Dies wird eines Tages auch folgen. Mir ist es aber ein Herzensanliegen, nun erstmal einige Gedanken zu teilen und dann mit dir, mit euch allen gemeinsam zu überlegen, wie wir das alles noch besser ins Leben bringen können. Hast du eine gute Idee? Dann lass mir gerne einen Kommentar da!

Weitere Beiträge der Serie:

Vertrauen als Schild
  1. Historische Quellen findest du zum Beispiel in der “History of Rome” von C. Roberts bei 21 8.12 oder in der Geschichtsschreibung des Herodot bei 8.52.
  2. Glaube und Vertrauen werden im in der griechischen Sprache mit derselben Vokabel ausgedrückt…

Schreibe den ersten Kommentar

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert