Guter Ton ist eine Sache für sich. Nicht umsonst gibt es Menschen, die ihr Leben lang nichts anderes machen, als sich mit Ton zu beschäftigen.
Einige Grundlagen kann man aber lernen und so schnell gute Ergebnisse und guten Ton produzieren.
Ein Smartphone reicht schon aus!
Über viele Jahre habe ich den Ton für meine Videos nur über ein Smartphone aufgenommen. Sprich: Kamera auf ein Stativ, Smartphone mit Tonaufnahme nahe zur Person – und dann im Nachhinein beide Quellen zusammen geschnitten.
Wenn man Videos von sich selbst macht, das Smartphone nicht zu weit weg hält und nur wenige Störgeräusche auftreten, kann sich das Ergebnis auch sehen lassen, gerade von Spitzenmodellen. Einigermaßen guter Ton kommt aus den Flagschiffen von Google, Apple und Samsung auf jeden Fall, das kann ich aus Erfahrung sagen.
Besser geht immer!
Nach oben gibt es aber natürlich keine Grenze! Um einen astreinen, sauberen, wirklich wirklich guten Ton zu bekommen, braucht es auch astreines, sauberes, wirklich gutes Equipment. Das kostet, weil die Komponenten nicht günstig sind – ungefähr so, wie bei guten Lautsprechern.
Um an dieser Stelle einen kleinen Überblick zu bekommen, müssen wir uns mit den unterschiedlichen Anschlussmöglichkeiten beschäftigen. Es gibt drei Anschlüsse von Mikrofonen, die für die Arbeit in Videos interessant sind: Klinke (TRRS), USB und XLR. Die drei Anschlüsse unterscheiden sich im Wesentlichen darin, welchem Gerät sie am Ende zugeführt werden.
Mit einem Klinkenanschluss kannst du direkt in dein Smartphone gehen und dort dann die Audioquelle aufnehmen. Du kannst ein solches Mikrofon auch an deine Kamera anschließen, wenn sie einen Mikroeingang hat. Alternativ kannst du auch, da gibt es dann am wenigsten Störgeräusche auf einen externen Recorder zurückgreifen, dann allerdings müssen Tonspur und Videospur in der Postproduction wieder zusammengeführt werden. Dieser Schritt ist für astreinen Klang unumgänglich.
Mikros mit Klinke
Im Wesentlichen kannst du zwischen zwei Varianten von Mikros unterscheiden. Es gibt sie als Lavalierversion, die am Hemd auf der Brust fixiert werden und als Richtmikros auf der Kamera.
Sehr angenehm zu nutzen sind kleine Aufnahmegeräte direkt auf der Kamera. Sie sind leicht, einfach in der Handhabung und in unterschiedlichen Preisklassen zu bekommen.
Bei Mikrofonen sollte man nicht am falschen Ende sparen. Wenn du wirklich eine Stufe über deinem Smartphone landen willst, dann brauchst du ein Gerät, welches möglichst klanggetreu aufnimmt.
Lavaliermikrofone sind einfach in der Handhabung, wenn man ihnen den richtigen Platz mittig auf der Brust zuweist. Auf Grund ihrer Größe lassen sie in den sonoren Frequenzen aber ein wenig nach. Auch hier gibt es unterschiedliche Qualitätsstufen. Mein persönlicher Einstieg war ein billiges Gerät für zehn Euro. Es war besser als der Ton von der Kamera, von einem wirklichen Profigerät aber noch weit entfernt. Deswegen empfehle ich dir ein Gerät im Mittelfeld:
USB-Mikrofone
Mikrofone mit digitalem Anschluss haben einen Vorteil: Sie haben die Wandlung von analog bereits eingebaut. Heraus kommt ein Signal, welches du problemlos weiterverarbeiten kannst und am Ende mit deinem Video verbindest. Heraus kommt wirklich guter Ton.
Ein USB Mikro lohnt sich nur, wenn es einen deutlichen Vorteil gegenüber der Klinkenlösung hat. Ein Anwendungsgebiet für USB-Lavaliers hat sich mir noch nicht erschlossen.
Ein schönes Standmikro liefert aber guten Ton, wirklich guten Ton in allen Frequenzbereichen. Der einzige Nachteil ist: Es muss direkt vor dir stehen, wird also bei einer Videoaufnahme zu sehen sein. Dafür bist du aber flexibel und kannst von jedem Ort aus drehen, an dem du ein Gerät mit USB Anschluss findest.
(Anmerkung: Da derartige Mikros in der Corona-Krise vermehrt auch für Homeoffice Anwendungen vertrieben wurden, sind sie nur schwer lieferbar. Bitte falle nicht auf den Trick rein und lass dir überteuerte Billigware andrehen!)
XLR-Mikrofone – Die alte Königsklasse
Per XLR werden seit Jahrzehnten schon Mikrofone verkabelt. Es handelt sich um einen robusten Anschluss, der auch monatelange Rock n Roll Tourneen quer durch Europa übersteht.
Wenn du mit einem solchen Mikrofon arbeiten möchtest, brauchst du eine kleine Box. Sie wandelt die analoge Ströme in ein hochwertiges digitales Signal um. Diese Box bezeichnet man als Interface. Mit einem guten Gerät erhältst du aber Ergebnisse, die man durchaus als Studioqualität bezeichnen kenn.
In ein solches Gerät kannst du jedwedes Mikrofon anschließen. Besonders bewährt haben sich Richtmikrofone, die über einen gewissen Abstand ein ordentliches, fülliges Signal abgeben und Geräusche im Hintergrund kaum wahrnehmen. Hier bist du in einer Preisklasse angelangt, die nicht mehr für einen Appel und ein Ei zu haben ist, die sich aber definitiv lohnt.
Nachdem ich das Folgende Mikrofon einmal getestet hatte, habe ich alle meine anderen Geräte entweder zum Hersteller zurückgeschickt oder in eine Wühlkiste verbannt. Über diese Qualität, diesen guten Ton, kommen nur noch höherwertige Mikros hinaus:
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