Eine Auszeit in den Bergen

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Hin und wieder muss eine Auszeit einfach mal kurz sein. Kraft tanken, Ausschlafen, Gehirn freibekommen. Wichtige Rituale in einer hektischen Zeit. In den vergangenen Wochen gab es bei mir eine solche Auszeit. Urlaub nennen wir das normalerweise. Während andere Menschen weit weg fahren und am Strand liegen, sah die freie Zeit bei mir aber anders aus.

Urlaub und Entspannung in den Bergen

 

Mir ist vor längerem schon eine Sache in der Bibel aufgefallen. Jesus selbst nimmt sich auch Auszeiten. Wir lesen zwar nicht viel von Urlaub oder dergleichen. Er hat sich nicht in den Flieger gesetzt und ist nach Malle geflogen. Trotzdem, er hat regelmäßig Momente gesucht, um abzuschalten.

Schau es dir gern selbst mal genau an. Vor wichtigen Entscheidungen, an anstrengenden Tagen und besonders nach der Begegnung mit vielen Menschen zieht Jesus sich zurück. Immer wieder das selbe Ritual. Jesus sucht die Einsamkeit. Mal geht er in die Wüste, mal steigt er auf einen Berg.

Auch wenn viele Meinungen und Gedanken auf ihn einströmten, suchte Jesus die Einsamkeit. Nachdem er vielen tausenden Menschen Essen gegeben hatte, lesen wir im Johannesevangelium von einer solchen Begebenheit. Sie war einfach nötig:

Jesus wusste, dass sie als nächstes kommen und versuchen würden, ihn mit Gewalt zum König zu machen. Deshalb zog er sich wieder auf den Berg zurück, um allein zu sein. Johannes 6,15
Jesus wusste, dass sie als nächstes kommen und versuchen würden, ihn mit Gewalt zum König zu machen. Deshalb zog er sich wieder auf den Berg zurück, um allein zu sein. Johannes 6,15

Eine Auszeit in den Bergen ist faszinierend!

Berge strahlen etwas mystisches aus. Auf dem ganzen Erdball findet man heilige Berge, mächtige Berge, geschichtsträchtige Berge.

Mose empfing auf einem Berg die zehn Gebote.

Jesus wurde auf einem Berg vom Teufel beschwatzt.

Die griechischen Götter wohnten auf einem Berg.

Japanische Ahnengeister können sich auf dem Vulkan Fuji-San mit Menschen verbinden.

Theologiestudenten leben in Ewersbach auf dem Heiligen Berg. Der echte Heilige Berg im Ort ist aber eigentlich ein ganz anderer. Auf dem wurden nämlich vor vielen hunderten Jahren Gottesdienste gefeiert.

Was ist am Bergen so besonders? Wir leben eigentlich in einer unendlich aufgeklärten Zeit. Manche Einflüsse von Bergmassiven können wir heutzutage ganz ohne magische Elemente erklären. Die Faszination Berg ist aber geblieben. Kraft und Macht geht von ihnen aus. Es gibt viele Menschen in unserem Land, die so begeistert sind, dass sie jede freie Minute auf einem Berg verbringen.

Eine Auszeit in den Bergen

Bergsteigen war damals aber keine Freizeitbeschäftigung. Wanderwege gab es nicht. Klettersteige oder markierte Karten wären unvorstellbar gewesen.

Berge waren Wildnis.

Einsamkeit.

Unerschlossenes Land.

Meine persönliche Überzeugung ist, dass Jesus nicht auf einen Berg ging, weil er dort näher am Himmel – also an Gott – war. Er stieg auf einen Berg, um Menschenmassen hinter sich zu lassen. Jesus nahm sich Auszeiten auf einem Berg, um ganz allein zu sein.

Eine Auszeit muss nicht lange dauern.

Nun kommt allerdings das absolut unfassbare. Stell dir vor, der Berg von dem Johannes hier spricht, war kein riesiger Gesteinsbrocken. So schnell denken wir an weltbekannte Riesenfelsen. Der Olymp, der Fuji-San oder der Kilimanjaro sind allgemein als heilige Berge anerkannt. Der Berg, auf den Jesus stieg, war aber kein Jahresprojekt. Er war mir einem kurzen Gewaltmarsch zu erreichen.

Diejenigen, die den Beitrag auf Facebook lesen, können nun überlegen, ob sie auf meinen Blog www.sbirr.de wechseln und dort weiterlesen. Hier habe ich nämlich einen Ausschnitt von Google Streetview eingebunden. Darin kannst du die “Berge” der Umgebung sehen, in der Jesus stand. Das war kein Megading…

 

Einfache Hügel reichen manchmal aus. Eine Auszeit in den Bergen kann schon auf einem kleinen bewaldeten Hügel beginnen. In meiner direkten Umgebung gibt es viele solcher Hügel. Auf einige führen bekannte Wanderwege, die sich von Gipfel zu Gipfel bewegen. Andere sind nur über Holzrückepfade oder querfeldein zu erreichen.

Nimm eine Auszeit fernab aller Menschenmassen.

Auf einsamen Hügeln gibt es über Kilometer keine Menschenseele. Dort kann ich beten und all meine Gedanken zu Gott bringen. Durch die Anstrengung verschwinden unwichtige und nebensächliche Gedanken aus dem Kopf. Es braucht kein Yoga. Es braucht auch keine magischen Übungen. Ein einfacher Anstieg auf einen Hügel reicht oft schon aus, um eine echte Auszeit zu erleben.

Probiere es doch einfach mal aus. Vielleicht gibt es auch in deiner Nähe einen Ort, an dem du alleine sein kannst? Einen Ort, an dem du in der Abgeschiedenheit mit dem Allmächtigen sprechen kannst? Es lohnt sich, davon kannst du ausgehen. Jesus selbst hat es vorgemacht.

PS: Die Bilder in diesem Beitrag wurden übrigens im Dietzhölztal aufgenommen…

Auszeit in den Bergen

6 Kommentare

  1. Ich finde Sie haben Recht und auch ich brauche mal wieder eine Auszeit. Aufgrund Ihrer Tipps geht es auch für mich dann in die Berge. Ich freue mich auf meinen Wellness Sommerurlaub.

  2. 13. November 2019
    Antworten

    Ich finde toll, wie Sie die Auszeit in den Bergen beschreiben. Besonders das mystische der Berge hat mich von einer nötigen Reise dort hin überzeugt. Ich habe mir auch schon ein Hütten Chalet ausgesucht.

  3. […] auf diesem Blog angekündigt. Den aufmerksamen Followern wird es aber trotzdem aufgefallen sein. Hin und wieder muss man einfach Pause machen. So gab es auch auf meinen Kanälen eine kleine […]

  4. […] richtig. Posaune es nicht raus, mach dich nicht lächerlich – und nutze die freie Zeit, um mit Gott im Gespräch zu sein. Ich selbst hoffe natürlich sehr, dass du nicht auf die Idee kommst, meinen Blog zu fasten, da […]

  5. […] Manchmal ist das Leben anstrengend. Da tut es gut, ein wenig zu entspannen und den Moment zu genießen. Aber wie macht man das? Wie kann man so richtig abschalten? Leider ist es nicht immer möglich, weit weg zu fahren und die Weite der Natur zu erleben. […]

  6. […] wieder genieße ich die Momente, in denen ich die Natur in ihrer ganzen Schönheit erlebe. Ich staune, wie vielfältig unsere Landschaft ist. Wunderschön sind manche Winkel und Ecken in […]

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